Thursday, March 15, 2018

Buntpapier | Decorated Papers

Finckh-Haelssig, Marianne. Die Herstellung von Buntpapier, Otto Maier Verlag Ravensburg, 1926.
Mal wieder ein kleiner, charmanter Zugang zum Thema Buntpapier. Drin sind Antleitungen für Kleister-Tunk-, Oel- und Schablonenpapier. Der Text beschreibt we man die Werkstoffe vorbereitet und die Muster erzielt. Auch dabei, die Herstellung von Stemplen aus Rüben. Hinten im Buch, aufgeklebte Muster von den verschiedenen Arten von Buntpapier, eine herkömmliche Praktika in deutschen Fachbüchern und Zeitschriften der Zeit.

Finckh-Haelssig, Marianne. Die Herstellung von Buntpapier, Otto Maier Verlag Ravensburg, 1926.
Another very charming little book on making decorated papers aimed at the hobbyist. Inside, an overview of and instructions for making pastepapers, stencils, and marbling with oil paints and more. Diagrams depict how to make patterns and tools, including making your own stamps from turnips and similar. At the back was a concertina with 8 panels of tipped on swatches of the different kinds of papers, a relatively common feature in German manuals and journals of the time.


Es gab auch verschiedene Umschläge. Hier das Beispiel von Simon Beattie.

There were also different wrappers. Here Simon Beattie's copy.






Auch im Buch, Werbung für ein Buch über Schriftschreiben und Zeichnen vom Otto Maier Verlag, sowie eine Musterkarte mit bunten Fäden.

Also found in the book, ephemera such as card of threads, and an advert for a calligraphy manual by the Otto Maier Verlag.



Tuesday, March 13, 2018

Noch mehr zum Fisch | More Fishiness

Beim stöbern in meiner Fachliteratur, vor allem meiner neuen Heftlade (Herausgegeben von Ernst Collin für den Jakob-Krause-Bund), fand ich einen Aufsatz von Paul Kersten, "Kurioses Einbandmaterial," (Bd. 1, Nr. 1, 1922 (9-13). In diesem besprach Kersten kurz die vielen im Allgemeinen unbekannte Materialien tierischen Ursprungs die Buchbinder verwenden. Unter diesen war auch Fisch. Als erstes erwähnte Kersten den Aal den wir zuerst von "Fips" kennen lernten. Kersten zitierte Zeidler eines der frühsten deutschen Fachbücher zur Buchbinderei.

While leafing through my reference collection, in particular my new copy of the Heftlade (published by Ernst Collin for the Jakob-Krause-Bund), I found an article in German by Paul Kersten about "Curious Binding Materials,"  (Vol. 1, Nr., 1, 1922 (9-13) in which Kersten discussed a number of what he considered highly unusual and large unknown animal-based materials binders might use. Among these was also fish. Kersten began his mention of fish starting with eel skin, a material we first learned about from "Fips."

"Fips mit seiner Aalhaut | "Fips" with his eel skins

Johann Gottfried Zeidlers Buchbinder-Philosophie Oder Einleitung In die Buchbinder Kunst (1708) beginnt Ende der Seite 121 mit der Beschreibung von Aal als Werkstoff mit grosser Festigkeit der sich auch sehr leicht zubereiten läßt – Abziehen, aufspannen, trockenen, und fertig. Halt so wie "Fips" es machte (und ohne Entfettung). Wegen der größe der Haut (schmal und lang) lassen sich damit aber nur kleiner Bücher binden... Ein in Aalhaut gebundenes Buch konnte Kersten auch nicht finden.

In writing about eel, Kersten cites Johann Gottfried Zeidlers Buchbinder-Philosophie Oder Einleitung In die Buchbinder Kunst (1708), one of the earliest German binding manuals. In that, beginning on page 121, Zeidler describes the strength of the skin, and its ease of preparation - pull off the skin, stake out, and let dry, just like "Fips" did, but without degreasing. Because of the size of eel (long and narrow) it was really only suited for smaller books. Kersten also mentions that he has never seen a book bound in eel skin.

Kersten zitiert Zeidler zur Aalhaut | Kersten quotes Zeidler on eel skin.
Kersten beschreibt auch andere Fischarten, unter denen Kabeljau, daß er mit Kalbpergament vergleicht, "das haltbarste aller Einband-Materialien ist."

Kersten also mentions other kinds of fish, among them cod, that he compares with calf vellum, the most durable of all binding materials.

Kersten über Kabeljau | Kersten on cod


Book Arts arts du livre Canada (Vol 10., Nr. 2, 2019)

"Fish Tales, experiments with fish skin for bookbinding
The New Bookbinder: Journal of Designer Bookbinders (2020)

Saturday, March 10, 2018

Ernst Collin und Euphorion Verlag Inserate | Ads

Auch in meinem neuen Exemplar der Heftlade, Inserate für Collins Corvinus-Antiquariat und vom dem Euphorion Verlag für den Pressbengel. Interessant zu sehen das Bücher über Freimaurerei gesucht wurden. War Collin auch Freimaurer? Siehe auch den Inserat aus dem Katalog zur Ausstellung handwerklicher Einbandkunst im Museum des Güstrower Kunst- und Altertumsvereins: 21. Sept. bis 15. Okt. 1924, halbwegs unten hier. Hier zur Mommsenstraße 27 bei Google Maps.

My new copy of the Heftlade also had ads bound in at the back. Among them, for Ernst Collin's Corvinus-Antiquariat and for the Euphorion Verlag that published the Pressbengel. It was interesting to see that Collin was also seeking books on Free Masonry. Was he also a Mason? See also another add for his Antiquariat in the catalog for the Ausstellung handwerklicher Einbandkunst im Museum des Güstrower Kunst- und Altertumsvereins: 21. Sept. bis 15. Okt. 1924halfway down the page here. Here's a view of Mommsenstraße 27 via Google Maps

Books for the Bibliophile
We have: first editions, rare books, letterpress and luxury editions,
and books in beautiful bindings

Wanted are books by/about the following including free-masonery,
first editions...

Der Euphorion Verlag in dem der Collins Pressbengel erschien hatte zwei Inserate auf dieser Seite. Der untere ist interessant weil der Pressbengel als Band V in einer Serie von "Essays zur Pflege und Erneuerung Moderne Buchkunst" erscheint. In dem Pressbengel selbst sind zu dieser Serie keine Hinweise zu finden... Auch interessant ist das die 30 Exemplare der Luxus-Ausgabe in Leder oder Pergament erworben konnten. Ob dieser aus der Sammlung Max Hettler einer davon ist? Dort steht, daß der Einband von Hübel und Denck ist – Collin schrieb mehrer Aufsätze für deren Festschrift Fünfzig Jahre deutscher Verlegereinband, Festschrift Hübel u. Denck, Leipzig, 1875 - 1925 und den Monatsblätter für Bucheinbände und Handbindekunst.

The Euphorion Verlag, publisher of Collin's Pressbengel translated by me as The Bone Folder, had two ads on this page. The top indicated that it was looking to buy back all out-of-print titles it published and asking for offers (and prices). At bottom, an ad for the Pressbengel, indicating it as vol 5 in a series of essays on the topic of the care and handling of modern book art. There is also a description of the deluxe edition of 30 copies that could be ordered in either full-leather or parchment. Could this one from the Max Hettler collection be one of these? There, it is stated that the binding was by Hübel und Denck – Collin wrote numerous articles for their Festschrift Fünfzig Jahre deutscher Verlegereinband, Festschrift Hübel u. Denck, Leipzig, 1875 - 1925 and the monthly Monatsblätter für Bucheinbände und Handbindekunst.



Unten die Preisangaben für den Pressbengel. Leder oder Pergament für Mark 85, Pappband für Mark 4,50. Dies war während der Inflationszeit, also war Rechnen angesagt da man mit Notgeld zahlte (siehe unten). Eine Webseite die historische Währungen umrechnet kalkulierte, daß 85 Mark (1922) einen Kaufwert von $3931.93 heutigen Dollar haben könnten, 4.50 Mark den von $208.16. Ob das stimmt?

Below the pricing for the Pressbengel, leather or parchment for 85 Marks, paper for 4.50 Marks. This was during the period of hyper-inflation so need to do some real math as hyperinflation currency was printed at ever greater denominations (see below). A website that converts historical currency values calculated that 85 Mark (1922) has a value of $3931.93 current dollars, and 4.50 Mark (1922) $208.16 current dollars. Can that be right?


Wie viele Scheine von diesem Notgeld wären 1923 benötigt gewesen?

How many of these bills of Notgeld (Hyperinflation currency) would have been needed in 1923?



Friedrich Meink, Berlin

Ich habe in dieser Woche noch ein gebundenes Exemplar von der Heftlade die unter der Schriftleitung von Ernst Collin für den Jakob-Krause-Bund 1922-24 produziert wurde. Ich war sehr froh dieses Exemplar zu erwerben da die zwei Hefte des 2ten Jahrganges (1924) mit eingebunden waren. Auch dabei waren alle Beilagen ausser einer, sowie die Werbung die so oft in diesen Zeitschriften erschien. Mein erstes Exemplar der Heftlade hatte Wasserschade, die meisten Beilagen fehlten, sowie die zwei Heft vom 2ten Jahrgang. Aber, das es nur 400 Exemplare der Heftlade gab kann man sagen, daß die Hefte selten sind – unentbehrlich für ernste Collin Sammler und diesen Bibliographen.

Unter den Beilage war dieses schöne Zeichen für die Werkstatt von Friedrich Meink aus Berlin. Leider konnte ich bis jetzt keinen abgebildeten Einband von Meink finden, aber wie viele seiner Kollegen schrieb auch er Aufsätze in Fachzeitschriften und Ausstellungskataloge. Ein Beispiel der letzteren Kategorie war der Meinks Aufsatz "Die Zunftsprache des Buchbinders," daß in dem Katalog Ausstellung Handwerklicher Einbandkunst im Museum des Güstrower Kunst- und Altertumsvereins - 21. September bis 15. Oktober 1924 erschien. Meink war auch mit einem Einband an Collins Pressbengel in der Ausstellung vertreten. Ernst Collin schrieb auch einen Aufsatz in dem Katalog.

Unten zwei Abbildungen aus der Heftlade – Meinks Zeichen und ein Inserat für seine Werkstatt. Der Holzschnitt ist von Friedrich Schult aus Güstrow.

Just acquired another bound volume of Die Heftlade, a "modest" journal published by Ernst Collin for the Jakob-Krause-Bund 1922-24. Very glad I acquired this as it mentioned that the two issues of Vol 2, 1924 were bound in, as well as being described as missing only one of the inserts. My original copy of this journal only included vol 1, had water damage, and was missing most inserts... Still, considering that it had been published in an edition of 400 copies a rare find - essential for the Ernst Collin collector/bibliographer.

One of the inserts was this beautiful logo for the bookbinder Friedrich Meink from Berlin. While have not been able to find a binding image, like many of his peers, Friedrich Meink also wrote articles and essays that appeared in journals and exhibit catalogs. An example of the latter was the essay, "Die Zunftsprache des Buchbinders" ("The Trade Language of  Bookbinders") that appeared in the catalog Ausstellung Handwerklicher Einbandkunst im Museum des Güstrower Kunst- und Altertumsvereins - 21. September bis 15. Oktober 1924 that Ernst Collin also wrote an essay for. The catalog indicated that Meink exhibited a binding on Collin's Pressbengel.

Below two items from Die Heftlade – the first Meink's logo, the other an advertisement for his bindery in Berlin. The woodcut is by Friedrich Schult in Güstrow.

Meinks Zeichen | Logo for Friedrich Meink, Berlin
Holzschnitt von | Woodcut by
Friedrich Schult

Meink advertised his workshop for hand bookbinding as producing simple and fine bindings in leather, parchment, linen, and paper with hand-tooling, leather and inlays and mosaic, and Batik. Also portfolios, mats, and the restoration of old bindings.

Inserat für die Werkstatt von | Advertisement for the workshop of
Friedrich Meink

An der selben Addresse war der Lette Verein, eine Berufsbildungsstätte wo Paul Kersten und Maria Lühr die Buchbinderei unterrichteten. Der Lette Verein wurde 1866 gegründet.

At the same address is the Lette Verein, a technical school originally just for women where Paul Kersten and Maria Lühr taught bookbinding. The Lette Verein was founded in 1866.